Im ersten Teil der Candidate Experience haben wir die Touchpoints Anziehung, Information und Bewerbung behandelt. Nun schauen wir uns die nächsten 3 Touchpoints an. Das sind Auswahl, also der Interviewprozess, das Onboarding und die Bindung.

Auswahl!

Die Auswahl der Kandidaten ist sicherlich ein ganz umfassendes Thema. Denn jede Position hat andere Anforderungen. Deshalb möchte ich dieses Thema eher auf eine übergeordnete Ebene beleuchten. Wie viele Interviews sind richtig und nötig? Wie lange sollten die Interviews dauern? Und wie sollten diese strukturiert sein?

Nach dem Eingang der Bewerbungen erfolgt die Auswahl erstmal anhand der festgelegten Kriterien. Am besten ist es natürlich, wenn vorher ein Stellenprofil erstellt wurde und das Team gemeinsam die benötigten Anforderungen festgelegt hat. Was sind „nice to have“ und „must have“ Skills, die der Bewerber mitbringen soll. Nach der ersten Selektion kann in einem ersten Telefoninterview näher auf bestimmte Punkte eingegangen werden. Im gesamten Auswahlverfahren rate ich dazu, den Bewerbern immer genau mitzuteilen, was zu erwarten ist, mit wem sie sprechen werden und im allerbesten Fall, wie sich die Bewerber darauf vorbereiten können. Insgesamt empfehle ich nicht mehr als 3 Interviews. Und am besten ist es, diese auf einen Tag zu legen. Wenn es mehrere Bewerber gibt, ist es ratsam, sie am selben Tag oder direkt hintereinander zu interviewen. Der Vorteil ist, dass man einen Vergleich hat.

Die Interviews sollten nach Möglichkeit strukturiert durchgeführt werden, das bedeutet gleiche Fragen, gleiche Aufgaben, gleiches Prozedere. Somit gelingt es dann später auch, die Kandidaten miteinander zu vergleichen.

Onboarding!

Ankommen, einarbeiten und dem neuen Mitarbeiter eine Orientierung geben. Das Onboarding findet in 3 Phasen statt – Vor Arbeitsbeginn, am ersten Tag und während der Probezeit.

Meistens dauert es ein bisschen von Vertragsunterschrift bis hin zum ersten Arbeitstag. In dieser Zeit ist es ratsam, Kontakt zu halten und den neuen Mitarbeiter mit Informationen zu versorgen, hinsichtlich des ersten Arbeitstages. Wenn in dem Zeitraum Firmen Events stattfinden, laden Sie den neuen Mitarbeiter schon ein.

Der erste Arbeitstag ist da. Die nötigen Arbeitsmittel werden übergeben, die Teammitglieder begrüßt, das Informationspaket überreicht und der Big Brother oder Big Sister vorgestellt, der den neuen Mitarbeiter nun die ersten Tage im Unternehmen begleitet. Der BB oder BS sind dafür da, um praktische Tipps zu geben und die „Neuen“ ins Unternehmen einzuführen.

Phase 3 Probezeit. Auch hier ist ein enger Kontakt zum neuen Mitarbeiter wichtig. Regelmäßige Feedback Gespräche und eine Erfolgskontrolle sind wichtig. Ebenso Trainings und Weiterbildungen, falls diese nötig sind. Team-Building-Maßnahmen sind während dieser Zeit ebenfalls ein unterstützendes Instrument.

Wie sie sehen, gibt es eine Menge zu tun. Natürlich bringen all diese Maßnahmen jede Menge Vorteile für Sie. Ein gutes Onboarding trägt zur Motivation und Produktivität bei, außerdem zahlt es ebenso ins Employer Branding ein. Denn jemand, der sich wertgeschätzt fühlt und im besten Fall sogar sehr begeistert ist, empfiehlt seinen neuen Arbeitgeber weiter.

Christiane Roghmans

Für die bessere Lesbarkeit des Textes wird auf die Verwendung geschlechtsspezifischer Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für alle Geschlechter.

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